Koordinationskreis der Initiativen und Umweltverbände gegen die A20 (A22)

Presseinformation vom 22. Oktober 2020

zum Artikel „Es geht voran mit A 26 und A 20“ im Stader Tageblatt:


Es geht voran mit teuren Umweltschäden

Das „Stader Tageblatt“ berichtet in der Ausgabe vom 19. Oktober 2020 ausführlich über den Planungsstand der zwei großen Straßenbauprojekte des Küstenraums, die A 20 und die A 26. Die Zeitung propagiert das „Jahrzehnt des Autobahnbaus“, wo die Welt genau noch dieses Jahrzehnt Zeit hat, eine Entscheidung zur Abwendung der Klimakrise zu treffen. Der Autobahnbau trägt nicht dazu bei.

Ernstzunehmende Wissenschaftler und Entscheidungsträger fordern deutlich eine Verringerung des CO2-Ausstoßes im Verkehrssektor, der in den vergangenen Jahrzehnten Klimaziele krachend verfehlt hat – und hier sollen munter Straßen weitergebaut werden, deren Ursprungsidee aus dem letzten Jahrhundert stammt,“ empört sich Uwe Schmidt, Sprecher der Initiativen gegen die A 20. „Wir brauchen keine weiteren Autobahnen, sondern müssen massiv und sofort umweltschonende alternative Verkehrsträger wie die Bahn fördern.“

Die geplante A 20 würde zu einem großen Teil Moorböden zerstören, die CO2 binden können. Durch den Bau selbst würden enorme zusätzliche Mengen an klimaschädlichen Gasen freigesetzt. „Ist das eine verantwortliche Klimapolitik?“ fragt Uwe Schmidt.

Die stadtferne Autobahn A 20 kann die Stadt Bremervörde nicht vom Verkehr entlasten. Der weitaus größte Teil des Verkehrs in Bremervörde ist kein Durchgangsverkehr, sondern Ziel- und Quellverkehr. Sein Anteil am Gesamtverkehr liegt bei 86 Prozent. Dieser Verkehr entsteht, weil die Menschen direkt in den Ort hineinwollen oder direkt aus ihm herausfahren. Von diese Personen profitiert Bremervörde! Der Elbtunnel hat das Zeug, zu einem „Berliner Flughafen BER des Nordens“ zu werden, wenn die zu erwartenden Baukosten nicht endlich realistisch ermittelt werden. Aus 1 Milliarde Euro können schnell 2 Milliarden Euro werden. Noch ist Zeit, die Irrtümer der vergangenen Jahre durch eine Verkehrspolitik zu ersetzen, die den Anforderungen des 21. Jahrhunderts genügt und die unseren Nachkommen keine unnötigen Probleme auftischt. Schmidts Appell: „Alternativen sind machbar!“

„Der Mensch sollte sich niemals genieren, einen Irrtum zuzugeben, zeigt er doch damit, daß er sich entwickelt, daß er gescheiter ist als gestern.“ (Jonathan Swift)

Koordinationskreis der Initiativen und Umweltverbände gegen die A 20 (A 22) www.A20-nie.de

Pressesprecher: Uwe Schmidt (V.i.S.d.P.) • Frelsdorfer Str. 7 • 27432 Hipstedt • Tel.: 04768-304 • mobil: 0170-3330198 • E-Mail uwe.schmidt@a22-nie.de

Mehr als 10.000 Menschen zwischen Westerstede und Drochtersen haben sich bisher mit ihrer Unterschrift gegen die Planung der A 20 (A 22) ausgesprochen. Der Koordinationskreis versteht sich als ihre Vertretung und engagiert sich seit über 10 Jahren ehrenamtlich für das Gemeinwohl. Er setzt sich konstruktiv für eine nachhaltige Mobilität und für den Erhalt des unzerschnittenen ländlichen Raumes ein.